Social Media gewinnen im privaten, schulischen und beruflichen Leben zunehmend an Bedeutung. Insbesondere im Alter zwischen 12 und 18 Jahren liegt in Deutschland die Zahl jener, die täglich Social Media nutzen – je nach Dienst – zwischen 15 % (Facebook) und 64 % (Instagram). Die besonderen Formen sozialer Interaktion und speziell auch die Daten, die diese generieren, eröffnen neue Einblicke und innovative Forschungsfragen für die Wissenschaft. Dies bietet auch für die Bildungs- und Sozialforschung neue Möglichkeiten für die Analyse sozialen Handelns.
Trotz der diversen Vorteile ergeben sich erhebliche Anforderungen bei der Forschung mit Social-Media-Daten, die bspw. bei Befragungsdaten oder administrativen Daten in dieser Form nicht auftreten. Diese Publikation möchte Forschende dabei unterstützen, Anforderungen und Prozesse bei der Erhebung und Verwendung von Social-Media-Daten zu erkennen und zu reflektieren und somit einen produktiven und rechtssicheren Umgang mit diesen Daten zu ermöglichen bzw. zu erleichtern.
Die Handreichung präsentiert zuerst einen allgemeinen Einstieg in die Definition von Social Media (Kapitel 2) und thematisiert verschiedene Zugangswege zu Social-Media-Daten sowie die Verknüpfung dieser Daten mit Daten aus anderen Erhebungsformaten (Kapitel 3). Anschließend wird vertiefend auf zentrale Rechtsbereiche eingegangen, die bei der Forschung mit Social-Media-Daten tangiert sein können (Kapitel 4). In Kapitel 5 wird der Aspekt des Datenschutzes konkret anhand des Themas der informierten Einwilligung diskutiert, wobei speziell auch auf Besonderheiten bei der Erhebung von Daten in und mit Social Media eingegangen wird. Die Handreichung gibt abschließend Hinweise und Empfehlungen für das Archivieren und Publizieren von Social-Media-Daten mit Hinweisen auf vertiefende Informationsquellen zu diesem Thema (Kapitel 6).
Link zum Volltext: https://www.forschungsdaten-bildung.de/files/fdb-informiert-nr-9.pdf