In der Pandemie sind Videokonferenzen zu einem zentralen Werkzeug geworden, um Unterricht über Distanzen zu realisieren. Doch gleichzeitig werden Videokonferenzen vielfach und mit häufigerer Nutzung als anstrengend erlebt. Die Erfahrung ist für die Teilnehmenden vielfach schwer zu erklären sind, verspricht die Videokonferenz doch einerseits soziale Präsenz und hinterlässt dann andererseits ein Gefühl von Defizit.
Der Beitrag zeigt auf, wie diese Diskrepanz erklärt werden kann. Auf dem Hintergrund psychologischer Forschungsbefunde werden Differenzen der Kommunikation vor Ort und in einer Videokonferenz aufgezeigt. Es werden Paradoxien sichtbar, die auf Limitationen sozialer Interaktion in der Videokonferenz verweisen. Hieraus lassen sich Schlussfolgerungen für die didaktische Konzeption videobasierter Lehre ableiten. Die 1:1 – Übernahme traditioneller Unterrichtskonzepte in einer Videokonferenz führt in eine Sackgasse. Videobasierte Lehre ist anders anzulegen, sie sollte synchrone und asynchrone Elemente kombinieren und den Fokus der Aufmerksamkeit gezielt steuern.