Das Smartphone ist das Leitmedium junger Menschen. Es ist für sie die wichtigste Schnittstelle zu digitalen Services und Informationen in allen Lebensbereichen. Dabei werden Gerät und Apps in der Regel ohne tieferes Verständnis der jeweiligen Interfaces und deren Gestaltungsmuster, Datenstrukturen, Algorithmen und Geschäftsmodelle genutzt. Untersuchungen zu den Gefahren eines permanenten Smartphonegebrauchs liegen inzwischen in großem Umfang vor. Wie man Smartphones und Apps hingegen so nutzen kann, dass die Digitalkompetenzen von Schülerinnen und Schülern gefördert werden, ist bisher nur ansatzweise untersucht.

Mit dem Projekt der Fachhochschule Potsdam wird ein neues Vermittlungskonzept für Digitalkompetenzen durch App-Prototyping entwickelt und empirisch erprobt. Als App-Prototyping wird der Prozess beschrieben, bei dem eine erste, vereinfachte Version einer App erstellt wird, um ihre Funktionen und das Design zu testen. Dabei liegt dem geplanten Projekt die folgende Aufgabenstellung zugrunde: Die lebensweltnahe Beschäftigung mit Smartphone-Interfaces unterstützt die digitale Medien-Kompetenzentwicklung. So wird es den Schülerinnen und Schülern dadurch beispielsweise ermöglicht, die digitale Welt durch aktives Handeln zu verstehen und mitzugestalten. Auch wird somit ein kreatives Umfeld im Informatikunterricht geschaffen. Eine empirische Auswertung soll zeigen, ob und inwiefern die handlungsorientierte Vermittlung einen tiefgreifenden Kompetenzaufbau befördert.

Die Forschungsarbeit wird unter Einbezug von Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schülern anwendungsnah durchgeführt, um die nachhaltige Verankerung in die bestehenden Lehrpläne sicherzustellen.