Schülerinnen und Schüler (SuS) der Sekundarstufe lernen heute außerhalb des Unterrichts wie selbstverständlich mit Erklärvideos, um Lehrinhalte besser zu verstehen. Insbesondere im naturwissenschaftlichen Bereich ist die Anzahl von Videos und Nutzenden hoch, die Qualität der Videos jedoch stark schwankend. Bei einer ausschließlich zuschauenden Wahrnehmung ist die Verarbeitungstiefe fraglich, und damit auch der Lernerfolg. Selten berücksichtigen die Videos zudem die Bedarfe einer zunehmend heterogenen Schülerschaft.

Das Projekt möchte deshalb SuS in Kursen dabei unterstützen, eigene Erklärvideos im naturwissenschaftlichen Bereich zu erstellen. Die Kurse richten sich an SuS mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf, die ein besonderes Interesse an naturwissenschaftlichen Inhalten haben. Durch die Kurse, die an der Universität Bielefeld durchgeführt werden, sollen sowohl das fachliche Interesse als auch der Lernerfolg gesteigert werden. Ein besonderer Fokus liegt dabei darauf, dass fachdidaktische und medienpädagogische Überlegungen integriert werden, um SuS das selbständige Erstellen hochwertiger Videos zu ermöglichen. Die hierfür konzipierten Kurse sollen SuS zudem inklusionssensible Reflexionsprozesse anregen, mit einem Schwerpunkt bei sprachsensiblen Darstellungen. In drei aufeinander folgenden Schuljahren werden die Kurse für SuS weiterentwickelt und der Lernerfolg erfasst.

Nach erfolgreicher Durchführung sind Fortbildungsangebote für Lehrkräfte sowie für Träger der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit geplant, die die Übernahme in den Regelunterricht und in weitere außerschulische Lernräume ermöglichen. Mit diesem Transfer trägt das Projekt dazu bei, Schülerinnen und Schülern das selbstbestimmte Gestalten digitaler Lebenswelten zu ermöglichen.