Im BMBF-Metavorhaben werden jährlich Dossiers erarbeitet, die den jüngsten Forschungsstand zu zentralen Fragestellungen der Digitalisierung in den Bildungsbereichen abbilden. Angelegt sind sie als critical reviews. Bei der systematischen Literaturrecherche wird eng mit dem Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) kooperiert.
Erstes Dossier:
Hähn, Katharina / Ratermann-Busse, Monique, 2020: Digitale Medien in der Berufsbildung – Eine Herausforderung für Lehrkräfte und Ausbildungspersonal? In: Wilmers, Annika / Anda, Carolin / Keller, Carolin / Rittberger, Marc: Bildung im digitalen Wandel: Die Bedeutung für das pädagogische Personal und für die Aus- und Fortbildung. Digitalisierung in der Bildung, Bd. 1, S. 129–158.
https://www.waxmann.com/bildungimdigitalenwandel/
Abstract:
Die berufliche Bildung übernimmt in Deutschland eine Schlüsselfunktion beim Übergang von der Schule in den Beruf. Aufgrund der Arbeitsmarktnähe sind die institutionellen Anpassungsanforderungen an die Berufsbildungspraxis, die durch eine digitalisierte Arbeitswelt gestellt werden, besonders hoch. Dies schließt die Entwicklung adäquater Medienkompetenzen des schulischen und betrieblichen pädagogischen Personals ein. In einem Critical Review wurden 14 Studien der Jahre 2013 bis 2019 identifiziert und nach festgelegten qualitativen Kriterien kodiert. Anschließend erfolgte eine systematische Aufarbeitung des Forschungstandes zu den Themenfeldern Anwendung digitaler Medien und Institutionalisierung digitaler Elemente in Bildungsinstitutionen sowie Kompetenzen, Haltung und Weiterbildung des pädagogischen Personals. Auf dieser Grundlage werden abschließend Forschungs- und Handlungsbedarfe aufgezeigt. Dies gilt insbesondere für die Entwicklung von Konzepten für die Weiterbildung des Berufsbildungspersonals sowie für den Nutzen, die Implementierung und den Bedarf digitaler Medien in der Berufsbildungspraxis.
Zweites Dossier:
Hähn, Katharina / Niehoff, Annika, 2021: Digital gestützte Zusammenarbeit von Organisationen in der beruflichen Bildung. In: Wilmers, Annika / Achenbach, Michaela / Keller, Carolin (Hrsg.): Bildung im digitalen Wandel. Organisationsentwicklung in Bildungseinrichtungen. Münster: Waxmann, S. 131–160.
https://www.waxmann.com/waxmann-buecher/?no_cache=1&tx_p2waxmann_pi2%5Bbuch%5D=BUC127843&tx_p2waxmann_pi2%5Baction%5D=show&tx_p2waxmann_pi2%5Bcontroller%5D=Buch&cHash=c6c353964b315d0ee9c800ebbd5dd899
Abstract
Im Zuge der digitalen Transformation ergeben sich neue Möglichkeiten, um das Zusammenwirken von Lernorten der beruflichen Bildung zu stärken. Informations- und Kommunikationstechnologien werden große Potenziale zugeschrieben, die Lernortkooperation zu fördern und zu verbessern. Ziel dieses Reviews ist die Darstellung des aktuellen Forschungsstands zur digital begründeten Zusammenarbeit von Organisationen der beruflichen Bildung, die über das Verständnis der Lernortkooperation nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) §2, Abs. 2 hinausgeht. Dazu wurden anhand eines Critcial Reviews zehn Studien ausgewählt, welche zwischen 2016 und 2020 veröffentlicht wurden und sich mit der digital gestützten Zusammenarbeit von mehreren Bildungsorganisationen befassen. Illustrierend werden das digitale Berichtsheft und die Lernfabrik als Instrumente zur Stärkung der Kooperation vorgestellt. Die Anwendungen wurden auf Grundlage theoretischer Annahmen der School-Workplace-Connecitvity als Boundary Objects identifiziert. Hieraus werden Einflussfaktoren für die erfolgreiche Einbindung und Verwendung digitaler Medien zur Stärkung der Lernortkooperation abgeleitet und weiterführende Forschungsbedarfe identifiziert. Eine wichtige Erkenntnis ist, dass die Verwendung digitaler Angebote nur in Kombination von Austauschprozessen die Kooperation der Organisationen fördern kann.
Drittes Dossier:
Enssen, Susanne / Hähn, Katharina, 2022: Digitalisierung in der beruflichen Orientierung und Vorbereitung. Konzepte für benachteiligte Jugendliche digital gestalten? In: Wilmers, Annika / Achenbach, Michaela / Keller, Carolin (Hrsg.): Bildung im digitalen Wandel. Lehren und Lernen mit digitalen Medien. Münster: Waxmann, S. 129-159.
Download Beitrag: https://www.waxmann.com/?eID=texte&pdf=4622OpenAccess05.pdf&typ=zusatztext
Download Sammelband: https://www.waxmann.com/index.php?eID=download&buchnr=4622
Abstract
Die Ausübung einer Berufstätigkeit erfüllt über die Sicherung des Lebensunterhalts hinaus eine sinn- und identitätsstiftende sowie gesellschaftsintegrative Funktion. Noch gelingt nicht allen Jugendlichen der Übergang vom allgemeinbildenden Schulsystem in eine Berufsausbildung gleichermaßen gut. Insbesondere solche mit sozialen, markt- oder lernbezogenen Benachteiligungserfahrungen benötigen Unterstützung bei der Berufseinmündung. Mit zunehmender Digitalisierung eröffnen sich neue Optionen für die Entwicklung und Umsetzung entsprechender Förderkonzepte. Der Fokus dieses Reviews liegt auf dem Einsatz digital didaktischer Konzepte für benachteiligte Jugendliche in der Phase der beruflichen Orientierung und Vorbereitung. Aus den Jahren 2016 bis 2020 konnten sechs Studien zu Konzepten der Unterrichtsgestaltung, der außercurricularen Förderung und der Vermittlung überfachlicher Kompetenzen identifiziert werden. Nach einer systematisierten Aufbereitung der Studienergebnisse werden Implikationen für die digitale, aber auch allgemeine Didaktik in der Benachteiligtenförderung abgeleitet. Abschließend wer- den Forschungsbedarfe und -fragen aufgezeigt, die sich auf eine Weiterentwicklung und Implementierung solcher Ansätze beziehen.