Schülerinnen vor Laptop

Schulische Bildung

Das Learning Lab der Universität Duisburg-Essen fokussiert im Rahmen des Metavorhabens "Digitalisierung im Bildungsbereich" auf den schulischen Bildungsbereich. Dabei geht es um weit mehr als um die Einführung moderner Technik in die Schule. Vielmehr liegt die Herausforderung darin, Schule als Organisation zeitgemäß zu gestalten und den gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung zu tragen. Ein spezifischer Aspekt von Bildung in der digitalen Welt ist es, Menschen dazu zu befähigen, eine eigene Identität im Umgang mit Medien zu entwickeln und sich mit anderen über Medien verständigen zu können (Kerres, 2017). Schulen kommt die zentrale Aufgabe zu, Schülerinnen und Schüler zu befähigen, einen souveränen Umgang mit dem Leitmedium unserer Zeit zu entwickeln und sich in einer medialen Umwelt zurechtfinden zu können. Das macht deutlich, dass Digitalisierung von Schule umfassender als ein Organisationsentwicklungsprozess verstanden werden muss, der alle Akteure, die (Organisations-)Struktur und (Arbeits-)Kultur einbeziehen muss.

In diesem Teilbereich des Metavorhabens werden Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeiter von BMBF-geförderten Forschungsprojekten im Rahmenprogramm empirische Bildungsforschung sowie schulischen Akteure aus der Bildungspraxis adressiert. Es werden Dialog- und Expertenforen mit dem Ziel angeboten, einen wechselseitigen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu fördern sowie Forschungsergebnisse im Sinne einer gestaltungsorientierten Bildungsforschung zu diskutieren. Darüber hinaus entstehen jährliche Dossiers, die aktuelles nationales und internationales Forschungswissen strukturiert, um wesentliche Erkenntnisse zusammenzufassen und offene Forschungsfragen zu identifizieren.

Verweis: Kerres, M. (2017). Digitalisierung als Herausforderung für die Medienpädagogik: „Bildung in einer digital geprägten Welt“. In C. Fischer (Hrsg.), Pädagogischer Mehrwert? Digitale Medien in Schule und Unterricht (S. 85–104). Waxmann Verlag.

Die Dossiers im Metavorhaben "Digitalisierung im Bildungsbereich" sind als critical reviews angelegt. Auf eine systematische Recherche der aktuellen nationalen und englischsprachigen internationalen Forschungsliteratur, die in Kooperation mit dem Leibniz-Zentrum für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) durchgeführt wird, folgt eine Beschreibung und kritische Analyse der wichtigsten Literatur in dem Feld Digitalisierung und Schule. Unter jeweils einer spezifischen Fragestellung werden die Ergebnisse synthetisiert und können in Bezug auf die Forschungsergebnisse der Projekte sowie auf den Dialog- und Expertenforen mit der Bildungspraxis diskutiert werden. Ziel ist es, einen Beitrag zur weiteren Theoriebildung einer gestaltunsgorientierten Bildungsforschung leisten zu können. 

 

1. Dossier:

Digitalisierung im Bildungsbereich: Die Bedeutung für das pädagogische Personal und die Implikationen für ihre Fortbildung 

2. Dossier:

Schulentwicklung in der digital geprägten Welt: Strategien, Rahmenbedingungen und Implikationen für Schulleitungshandeln

  • Im 2. Dossier wurde im Bereich der schulischen Bildung das "Schulleitungshandeln im digitalen Wandel: Strategien, Rahmenbedingungen und Implikationen" untersucht. Der internationale Forschungsstand wird auf Basis einer Recherche aus 1556 Titeln ermittelt, die in einem Zeitraum zwischen 2016 und Juni 2020 publiziert wurden. 56 Studien wurden systematisch aus dem Datenkorpus ermittelt und flossen in die Synthese des Critical Review ein. Die Ergebnisse werden hier zum  Download zur Verfügung stehen.  
  • Außerdem wurde ein Beitrag im Blog des Forum Bildung-Digitalisierung veröffentlicht (Lesezeit 8 Min.).

3. Dossier:

Strategien und Maßnahmen für die schulische Curriculumsentwicklung im Kontext der Digitalisierung

  • Das Critical Review zur vergleichenden Analyse politischer Initiativen steht Ihnen hier zur Verfügung.

 

Ziel der Dialog- und der Expertenforen ist es, Wissenschaftler:innen aus der laufenden Projektarbeit in Kontakt mit Akteur:innen aus dem Schulbereich zu bringen, um so einen wechselseitigen Austausch zu ermöglichen. Darüber hinaus steht bei beiden Formaten die Verbesserung des Transfers von den Ergebnissen der Bildungsforschung in die Bildungspraxis im Mittelpunkt.

In den Dialogforen wird in erster Linie ein Austausch zwischen Akteur:innen der Bildungsforschung sowie der Bildungspraxis und -administration (Schule, Schulämter, Schulverwaltung, Schulträgern, Fort- und Ausbildungsakteure) ermöglicht. Der Fokus eines Dialogforums kann auf unterschiedlichen Themen liegen, wie Unterrichtsgestaltung, Lernorganisation und didaktischen Methoden, aber auch Schulentwicklung im Allgemeinen sowie die Zusammenarbeit mit anderen Schulen oder Einrichtungen.

Die Expertenforen adressieren intermediäre Akteur:innen, wie beispielsweise Verantwortliche und Multiplikator:innen aus Stiftungen, Ministerien / KMK, Verbänden oder Landesinstituten. Mit diesen Expert:innen wird in den Foren über die grundsätzliche Ausrichtung der Arbeit im schulischen Bereich diskutiert.

Dialogforen

  • Am 24. Juni 2019 fand am Learning Lab der Universität Duisburg-Essen ein Expertenforum zum Thema "Schulnetzwerke" statt. Einen genauen Bericht über die Ergebnisse finden Sie hier.
  • Auf der Konferenz Bildung Digitalisierung am 12. und 13. September 2019 in Berlin wurde ein Dialogforum durchgeführt. Im Rahmen dessen wurden in einer "Innovationswerkstatt"  Bildungspraxis und Bildungsforschung in einen Dialog gebracht. Den Bericht zum Dialogforum finden Sie hier.
  • Im Sommer 2020 hat das Learning Lab als Dialogforum eine Open-Lecture “Mediendidaktik & Covid-19” durchgeführt. Die Open-Lecture war dem Thema “Mediendidaktik & Bildungstechnologien im Angesicht der Krise” gewidmet. Das Learning Lab lud Gesprächspartner:innen aus allen Bildungssektoren ein, um über den Umgang mit den Herausforderungen im Bildungssystem zu sprechen. Dabei ging es auch um die Frage, wie Akteure aus dem Bildungsbereich Schule mit den aktuellen Herausforderungen von Covid-19 umgehen: Die Aufzeichnungen zur der Open-Lecture finden Sie hier
  • Auf der Konferenz Bildung Digitalisierung des Forums Bildung Digitalisierung vom 19 bis 20. November 2020 fand ebenfalls ein Dialogforum statt. Ziel dieses Dialogforums war es, die Relevanz der Ergebnisse aus der Bildungsforschung für die schulische Unterrichtsgestaltung zu erhöhen. Im Dialogforum wurden dafür mit den Teilnehmenden "Bildungsmythen" diskutiert, die in der Bildungspraxis (und auch in der Bildungsforschung selbst) existieren und die scheinbar wissenschaftlich belegt sind (in Schulbüchern oder Lehrwerken).
  • Im Rahmen der Video-Reihe "Forschung trifft Praxis" stellten Akteure aus Bildungsforschung und -praxis vor, wie bestimmte digitale Praktiken einerseits in der Bildungspraxis bereits ganz konkret für Lernszenarien genutzt und andererseits wissenschaftlich erforscht und weiterentwickelt werden. Mit diesem Format wurde ein konkreter, themenbezogener und praxisnaher Dialog von Akteuren aus Praxis und Forschung eröffnet, der Interessierten niederschwellig und zeitsparend Einblicke in bestimmte Themenfelder und digitale Praktiken im Bildungssektor gibt.  
  • Am 15.06.2021 sowie am 12.10.2021 fand jeweils ein "Dialogforum Schule: Aktuelles aus der Forschung" statt. Förderprojekte der Bildungsetappe "Schulische Bildung", die in ihrem Verlauf schon vergleichsweise weit fortgeschritten sind, sind im Rahmen dieser Online-Veranstaltungen zu ersten Projektergebnissen, etwaigen Hypothesen und offenen Fragen mit Akteuren aus Bildungsforschung und -praxis in den Dialog getreten.
  • Im Rahmen des Ed Tech Research Forums #2021 fand findet am 30. September 2021 das Dialogforum Schule "Digitalisierungsschub Corona?" statt. In diesem Forum wurde mit Akteur:innen aus Bildungsforschung und -praxis die Frage diskutiert, inwiefern die Corona-Pandemie als ein nachhaltiger Digitalisierungsschub im Schulkontext verstanden werden kann.
  • Im “Dialogforum Schule: Aktuelles aus der Forschung” stellten am 23.11.2021 eine Reihe von Forschungsprojekten, die zu verschiedenen Themen im Kontext von Schule und Digitalisierung forschen, aktuelle Forschungsergebnisse sowie Projekterfahrungen vor und diskutierten diese mit Interessierten aus Bildungsforschung und -praxis. Im Anschluss stand der  Austausch zwischen den Akteuren aus den Forschungsprojekten untereinander zu den Erfahrungen aus der Projektzeit im Mittelpunkt. Ein Schwerpunkt lag dabei darauf, wie sich in den Projekten die Zusammenarbeit zwischen Bildungsforschung und -praxis gestaltet hat.
  • Am 22.06.2022 haben die Bildungssektoren ein gemeinsames Dialogforum zur "Digitalisierung in der Bildung von der Kindheit bis ins Alter" mit dem besonderen Fokus auf das kommunale Bildungsmanagement gehalten. Gemeinsam mit der Transferinitiative kommunales Bildungsmanagement wurde mit den bundesweit tätigen Transferagenturen über die Arbeit ausgewählter Projekte aus der Förderlinie sowie über zukünftige Forschungsanliegen aus der Praxis gesprochen.
  • Auf dem EdTech Research Forum am 01.09.2022 kamen Forschende und Praktiker*innen zum Thema "Kompetenzen von Lehrkräften in einer digital geprägten Welt" zusammen. Dieses Dialogforum wurde von den Sektoren "Schulische Bildung" und "Lehrerbildung" gemeinsam ausgerichtet und fokussierte auf Kompetenzmodelle für Lehrkräfte.
  • Auch in 2022 war das Metavorhaben wieder am 16.11.2022 auf der Konferenz Bildung Digitalisierung vertreten. Mit Teilnehmenden aus den unterschiedlichsten Kontexten haben wir unter dem Titel "Praxisnahe Forschung - forschungsnahe Praxis" gemeinsam herausgearbeitet, wie die Zusammenarbeit von Forschung und Bildungspraxis zukünftig gestaltet werden kann.
  • Beim Dialogforum "Didaktische Konzepte" auf der Bildungsforschungstagung 2023 standen innovative Lehr- und Lernmethoden im digitalen Zeitalter im Mittelpunkt. Diskutiert wurden Themen wie hybrides Lernen, virtuelle Realität im Unterricht und intelligente Lernunterstützung. Forschungsprojekte wie HybridLR, WILLEN, ViRaGe und MuM-Video präsentierten ihre Ergebnisse. Der Austausch zielte darauf ab, didaktische Konzepte für digitale Medien zu vertiefen und einen interdisziplinären Dialog zu fördern.
  • Im Herbst 2023 gestalteten wir ein leicht anderes Format: In der "Dialogreihe Schulentwicklung digital" stellten an vier Abenden die Projekte PaedBez, AFLEK, FaBuLoUS und UneS ihre Ergebnisse vor zu den Themen Beziehungsgestaltung in digitalen Settings, Learning Analytics, Kooperation mit FabLabs und zu “unerwartbar erfolgreichen” Schulen. In kurzweiligen Sessions konnten alle an Schulentwicklung Beteiligte sich somit über aktuelle Ergebnisse aus der Forschung informieren und diese gemeinsam diskutieren. 

 

 

 

Neuigkeiten

Bildungsdialog.digital: (Was) haben wir aus der Pandemie-Zeit für Schule gelernt? Zugang – Teilhabe – Ungleichheit

In der Diskussionsrunde „(Was) haben wir aus der Pandemie-Zeit für Schule gelernt? Zugang – Teilhabe – Ungleichheit“ diskutierten mit Prof. Kai Maaz (DIPF, Frankfurt), Prof. Nina Bremm (PH Zürich) und Prof. Michael Kerres (Learning Lab, UDE, Essen) namhafte Bildungswissenschaftler:innen über Zugang, Teilhabe und Ungleichheit und die daraus folgenden Fragen für die weitere Entwicklung von Schule. Moderiert wurde die Runde von dem Wissenschafts- und Bildungsjournalisten Jan-Martin Wiarda.

 

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